5 Fragen an… Edith Heinrich über ehgutberaten

In der Rubrik „5 Fragen an…“ erklären unsere Umweltberater*innen und Expert*innen, worum es bei unseren Angeboten geht und für welches Unternehmen sie geeignet sind. Dieses Mal erzählt Edith Heinrich von ehgutberaten was ihr Angebot beinhaltet und für welche Unternehmen OekoBusiness Wien besonders geeignet ist.

Wer bist du / was machst du bei OekoBusiness Wien?

Mein Name ist Edith Heinrich und seit 2010 begleite ich Unternehmen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeits- und CSR-Prozessen als selbstständige Beraterin (ehgutberaten). Erst kürzlich bin ich gefragt worden, warum ich diese Arbeit mache. Und meine spontane Antwort war: „Weil ich überzeugt bin, dass es das Richtige ist!“

Ich bin eine große Befürworterin transparenter und vergleichbarer Leistungsmessung, um die betriebliche Performance für alle Beteiligten nachvollziehbar zu machen. Ich unterstütze Unternehmen dabei, nachhaltige Lösungen zu finden, Umweltmanagementsysteme aufzubauen oder weiterzuentwickeln und die Ergebnisse gezielt zu kommunizieren.

Was beinhaltet dein Angebot für Unternehmen im Rahmen von OekoBusiness Wien? 

Unabhängig davon, ob das Unternehmen am Anfang der Transformation steht oder sich bereits im Prozess befindet – ich begleite den Wunsch oder die Verpflichtung, Nachhaltigkeit im Betrieb fest zu verankern. Inhalt der Beratungen ist, Leitbild und strategische Linien des Unternehmens im betrieblichen Alltag für Mitarbeitende gestaltbar und für Externe greifbar zu machen. Ich unterstütze bei Ökobilanzen, Leistungsbewertung und Entwicklung geeigneter Maßnahmen und stelle sicher, dass rechtliche Pflichten, wie zum Beispiel im Bereich der Abfallwirtschaft, erfüllt werden.

Besonders spannend finde ich die Kommunikation der erbrachten Leistungen – sowohl intern zur Stärkung, Motivation und Identifikation der Mitarbeitenden als auch extern durch die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Wahrnehmung des Betriebs zu fördern. Auszeichnungen wie das staatlich geprüfte Österreichische Umwelt­zeichen spielen dabei eine besondere Rolle, da sie durch unabhängige Prüfer*innen und Beteiligung öffentlicher Träger hohe Glaubwürdigkeit vermitteln. Auch eignen sich Standards wie ISO oder EMAS, um Kund*innen, Lieferant*innen und Förderstellen zu zeigen, dass das Unternehmen gesellschaftspolitische Verantwortung übernimmt.

Mit dem Standort Wien eröffnet sich die Chance, am Förderprogramm der Wiener Klima- und Umweltschutzinitiative teilzunehmen. Je nach Umfang und Ziel des Projekts stehen verschiedene kofinanzierte Beratungsprogramme zur Verfügung. Besonders erfreulich ist, dass Betriebe jeder Größe und Branche unterstützt werden. Für Einsteiger und kleine Unternehmen bietet OekoBusiness Wien sogar kostenfreie Tools zum Aufbau interner Kontroll- und Planungsinstrumente, die zum Beispiel die Berechnung von Umweltleistungen erleichtern.

Aktuell begleite ich verstärkt Unternehmen der Tourismus- und Veranstaltungsbranche, die das Österreichische Umweltzeichen oder das EU Ecolabel anstreben. Neben der Auszeichnung der Hotellerie/Gastronomie für besondereUmweltleistungen, wird seit 2018 der Beitrag von Museen zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen und jetzt auch von Theater und Kinos in der Umweltzeichen-Richtlinie berücksichtigt. Maßnahmen zum Klimaschutz und die Förderung von hochwertiger, gleichberechtigter Bildung finde ich persönlich bedeutsam für eine nachhaltige Zukunft.

Auch als Eventlocations für zertifizierte Green Meetings und Green Events gewinnen die Standorte an Bedeutung. Die Nachfrage von Agenturen, die ihr Portfolio auf die Gestaltung von Veranstaltungen mit hohem nachhaltigen Charakter erweitern, steigt.

Für welche Unternehmen ist ‚OekoBusiness Wien‘ besonders geeignet?

Ich bin ehrlich überzeugt: für alle. Egal ob ich Verantwortliche am Standort eines globalen Konzerns oder eines familiengeführten Traditionsbetriebs begleite, ob es eine erste Idee oder schon konkrete Anforderungen gibt. Gemeinsam suchen wir nach Stärken, Anknüpfungspunkten und Erlebnissen, die sowohl Mitarbeitende wie externe Partner einbeziehen. Das, was wir erarbeiten, ist der gemeinsame Nenner, den ich gerne als „Signalwirkung“ bezeichne, die sowohl nach innen als auch nach außen gesendet wird. Natürlich basieren diese Signale auf Fakten und man sollte den Aufwand nicht unterschätzen. Besonders arbeitsintensiv ist die Sammlung wesentlicher betrieblicher Daten, die für Umweltanalysen notwendig sind – darunter Input/Output-Analysen oder Lieferantenbewertungen. Ziel des Prozesses ist es, die ökologische und soziale Verträglichkeit zu steigern und die Ergebnisse gezielt zu kommunizieren.

Welche ist die meistgestellte Frage, die du von Unternehmen bekommst?

Das hängt stark davon ab, wo das Unternehmen im Nachhaltigkeitsprozess steht. Oft werde ich gefragt: „Wie können wir unsere Leistungen greifbar vermitteln und uns von Mitbewerbern abgrenzen?“. Aber genauso häufig höre ich die Frage: „Wo sollen wir anfangen, und wie bewältigen wir das alles?“. Die Unsicherheit ist verständlich, da Nachhaltigkeit ein breites Feld ist. Meine Aufgabe ist es, diese Ängste zu nehmen – neben den fachlichen Inputs gut zuzuhören und den Prozess schrittweise an die Ressourcen, Vorleistungen und Kenntnisse des Betriebs anzupassen.  Dabei achte ich immer darauf, dass der Prozess von der Unternehmensführung unterstützt wird und abteilungsübergreifend zusammengearbeitet wird.

Welchen Tipp würdest du Unternehmen mit auf den Weg geben?

Fragen Sie sich zuerst: „Was machen wir bereits gut?“ Tauschen Sie sich im Team aus, um die Fragestellung nicht nur aus dem Bereich zu beantworten, der im Fokus steht. Wichtig ist es, die Stärken des Unternehmens zu erkennen – sowohl aus Sicht der Mitarbeitenden als auch verbundener Partner – und erst dann nach Optimierungsmöglichkeiten zu suchen. Ein Vergleich mit anderen Unternehmen der Branche kann helfen, aber genauso entscheidend ist es, neue Wege zu gehen und mutig zu sein, um die Position des Unternehmens zu stärken.