Re:Wien Startup Erfolgsstory: pauakids

Die Re:Wien Erfolgsgeschichte des Monats ist pauakids! Das Startup hat am Re:Wien Programm von OekoBusiness Wien und dem Impact Hub Vienna teilgenommen und gestaltet genderneutrale, mitwachsende Kleidung für Kinder.

Wer steht hinter pauakids und was macht ihr?

Ich, Cornelia Aigenberger, komme ursprünglich aus dem Kommunikationsbereich und habe pauakids vor über drei Jahren gegründet. Im Team mit Expert*innen, wie zum Beispiel Nadine Schratzberger aus dem Sustainable Fashion Bereich, gestalte ich genderneutrale, mitwachsende Kleidung – getragen von der Idee, dass Kinder ihre Gestalter*innen sind. Wir pflanzen Bilder, Geschichten und Möglichkeiten, damit jedes Kind sich frei entfalten kann – im eigenen Tempo, auf dem eigenen Weg und ohne Rollenzuschreibungen.

Wie entstand die Idee für pauakids und was ist eure Vision?

Alles begann mit dem Elternwerden. Gemeinsam mit meinem Partner überlegte ich: Welche Werte wollen wir unserem Kind mitgeben? Neugier, Offenheit, keine Rollenzuschreibungen – damit es seine Welt frei entdecken kann.

Im Zuge dessen fiel mir auf, dass Kinderkleidung sehr stark von Rollenklischees geprägt ist und es wenig Alternativen dazu gibt. So entstand das nächste Baby: pauakids – ein Label für inklusive, stereotypefreie Kindermode, das Nachhaltigkeit mit kreativem Storytelling verbindet.

Wie funktioniert eure mitwachsende Kleidung?

Der elastische Bund lässt sich über ein integriertes Knopflochgummi (aus 60 % Bio-Baumwolle und 40 % Naturkautschuk) individuell anpassen. Die Hose wächst dadurch über drei Größen mit. Auch die Hosenbeine sind flexibel: Sie werden einfach umgekrempelt und können mit zwei Knöpfen in drei Längen fixiert werden. So passt sich das Kleidungsstück dem Kind an – nicht umgekehrt.

Was ist euer bisher größter Erfolg?

Der größte Erfolg ist für uns das Feedback der Familien, die uns zurückspiegeln, dass unsere Kleidung ihren Kindern nicht nur passt, sondern sie auch in ihrer Individualität stärkt. Wenn wir damit Denkanstöße geben und neue Perspektiven öffnen, sind wir genau da, wo wir hinwollen.

Wie geht ihr mit Herausforderungen um? Welche Learnings konntet ihr davon mitnehmen?

Herausforderungen gehören bei einem Social Business dazu – besonders, wenn man gegen den Strom der etablierten Kinder- und Modeindustrie schwimmt. Unser Learning: Dranbleiben, Verbündete suchen und offen kommunizieren. Wandel braucht Geduld – und Menschen, die ihn mittragen.

Wie sehen eure nächsten Ziele aus? Wie soll es für pauakids weitergehen?

Wir möchten unsere Community weiter stärken und die Bildungsarbeit weiter ausbauen.

Auf lange Sicht möchten wir natürlich auch unsere Kollektionen erweitern – möglichst nachhaltig und klischeefrei. Denn wir stehen weiterhin für eine offene Kindheit ohne Klischees ein – damit Kinder ihre Potenziale frei entfalten können, unabhängig von gesellschaftlichen Erwartungen.

Was würdet ihr euch in Zukunft von der Stadt Wien, Betrieben und der Wirtschaft wünschen?

Die Stadt Wien hat bereits wichtige Schritte gesetzt. Initiativen wie das Reparaturnetzwerk oder die Förderung von Second-Hand-Angeboten setzen wichtige Zeichen für Nachhaltigkeit.

Was wir uns generell wünschen: Mehr Mut von Betrieben, neue Wege zu gehen – weg von schneller Massenproduktion, hin zu fairen, inklusiven und langlebigen Konzepten.

Von der Stadt Wien wünschen wir uns gezieltere Förderungen und Sichtbarkeit für kleine, nachhaltige Modelabels. Und mehr Raum, um gesellschaftlich zu diskutieren, warum Slow Fashion nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch sozial relevant ist. Denn Kleidung ist nie nur Hülle – sie trägt auch Haltung.