Umweltpreis 2016: Das sind die Nominierten!

Auch in diesem Jahr verleiht die Stadt Wien gemeinsam mit dem ÖkoBusinessPlan Wien den Umweltpreis für besonders innovative und nachhaltige Projekte. Die Gewinner werden im Rahmen einer Auszeichnungsveranstaltung am 14. März feierlich bekanntgegeben. Die acht nominierten Wiener Betriebe stehen schon jetzt fest:

SUPERFILM
Gütesiegel „Green Producing“

„Superfilm“ – bekannt durch Produktionen wie Willkommen Österreich, Braunschlag oder auch den Tatort – ist die erste klimaneutral produzierende Filmfirma Österreichs. Wie das geht? Bei jeder Produktion einer Sendung werden die anfallenden CO2 Emissionen berechnet und im Anschluss versucht, diese zu verringern bzw. zu kompensieren.
International gibt es bereits ein „Green Producing“ Gütesiegel für die Branche und die weltweite Initiative Film4climate hat 2015 in Cannes eine Petition lanciert, global anerkannte Standards für eine nachhaltige Produktion zu entwickeln.
Superfilm arbeitet nun mit der Unterstützung von „Pulswerk, dem ÖkoBusinessPlan Wien, dem VKI, der MA 22 und dem BMLFUW an der Entwicklung eines österreichischen Umweltzeichens für eine nachhaltige Filmproduktion. Als Vorbild dienen sowogl die Richtlinien von „Green Meetings & Events“ sowie der Hamburger „Grüner Drehpass“. Pilotprojekt wird der Dreh des Wiener Landkrimis „Höhenstraße“ im April 2016 sein. Ein Leitfaden und Checklisten werden gerade erstellt.

Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser
„Miteinander trennen wir – unseren Nachfahren und unserer Umwelt zuliebe“

Im Zuge einer Müllanalyse wurde das erhebliche Einsparungspotenzial von Wertstoffen im Restmüll festgestellt. Lediglich 25% sind tatsächlich Restmüll, die verbleibenden 75% sind Wertstoffe, die bei entsprechender Trennung kostenfrei entsorgt werden können. Daraus ergibt sich neben dem positiven Aspekt für die Umwelt auch eine finanzielle Einsparung von bis zu 50% der Restmüllkosten, die derzeit bei einer Million Euro liegen.

Zur Information aller Beteiligten wurden gezielt Maßnahmen gesetzt: Einführung des Abfalltrenn ABC, Piktogramme, Thematisierung in der Frühstückszeitung, Informationen in der Mitarbeiter- und Hauszeitung, Plakate sowie Exkursionen zum Müllmuseum der MA48 und zur Mülldeponie Rautenweg.

Tele Haase Steuergeräte GesmbH
„Green Up your Life“ – ein Lehrlingsprojekt von einer smarten Firma für eine nachhaltige Zukunft

TELE entwickelt und produziert mit über 90 MitarbeiterInnen in Wien ausgefeilte Industrieelektronik wie Überwachungstechnologien, Zeitrelais, Leistungselektronik sowie Netz- und Anlagenschutz. Eigenverantwortung und eine Organisationsstruktur frei von klassischen Hierarchien, ermöglichen Innovation und ein Nachhaltigkeitsprojekt, das von drei jungen Lehrlingen zusammen mit der Lehrlingsbeauftragten entwickelt und umgesetzt wurde. 2014 gab es dafür bereits die Auszeichnung als Top-Lehrlingsbetrieb.

Das Projektteam setzt eigenverantwortlich Themen wie Nachhaltigkeit und soziales Engagement um und kommuniziert diese über das Tele-Intranet. Bisherige Aktionen waren unter anderem der Energieführerschein für Lehrlinge, die Umstellung auf Mehrweg bei Meetings, die Organisation von Lauftreffs, und die Aktion „Gesunde Jause“ inklusive Bau eines Hochbeets.

Burghauptmannschaft und Tiergarten Schönbrunn GmbH
Neue Giraffenanlage

 Die erste Giraffe kam 1828 nach Wien – aus dieser Zeit stammt auch das Giraffenhaus im Schönbrunner Tiergarten. Wie die meisten Bauten im Tiergarten steht es unter Denkmalschutz. Für eine zeitgemäße Giraffenhaltung muss das bestehende Gebäude saniert und die Anlage vergrößert werden. In Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt wurden die Vorgaben für dieses Projekt festgelegt.

Die Innenanlage für die Tiere mit einer Fläche von 440 Quadratmetern wird somit mehr als drei Mal so groß wie die vorhandene. Ein großer, heller Wintergarten, der den Giraffen auch in der kalten Jahreszeit mehr Bewegungsraum bietet, ist das Kernstück der neuen Giraffenanlage, ebenso wird die Freianlage für die Giraffen vergrößert.

Die Vorgaben von Denkmalschutz und Tierhaltung lassen für energieeinsparende Maßnahmen oft nur wenig Spielraum. Schönbrunn zeigt dennoch, wie es gehen kann. Der Wintergarten für die Giraffen – ein Glashaus – ermöglicht zwei für den Tiergarten innovative Maßnahmen zu setzen: Die Nutzung erneuerbarer Energie durch glasintegrierte Photovoltaik und die Zwischenspeicherung von Wärmeenergie in einem Schotterspeicher.

Zusätzlich werden auf dem Flachdach des Besucherganges konventionelle Photovoltaikpaneele und Kollektoren für die Warmwasserbereitung installiert.

UniCredit Bank Austria AG / AfB social & green IT
„IT Geräterecycling“ mit Sozialnutzen“

AfB ist eine gemeinnützige GmbH, die ausgemusterte IT Hardware von großen öffentlichen oder privaten Einrichtungen übernimmt, Daten löscht, Geräte wartet und weiterverkauft. Standorte gibt es sowohl in Wien als auch in Klagenfurt. Die Inklusion von behinderten Menschen in die Arbeitswelt ist ein übergeordnetes Ziel der in Deutschland gegründeten Gruppe.

Auch in Österreich hat sich AfB auf die Suche nach einem großen Partner gemacht, der langfristig IT Geräte in gutem Zustand liefern kann. Und ist dabei auf die Bank Austria gestoßen. Das Unternehmen möchte seine Altgeräte wieder dem Wirtschaftskreislauf zuführen und auch den sozialen Aspekt von AfB unterstützen.

Das Bewusstsein der Bank Austria-MitarbeiterInnen wird durch spezielle Kommunikationsmaßnahmen geschärft und sie erhalten bei AfB spezielle Konditionen. Zusätzlich wird durch die Kooperation ein Arbeitsplatz bei AfB für einen Menschen mit besonderen Bedürfnissen geschaffen. Die Zwischenbilanz zeigt, dass nach einem Jahr über 21.000 Geräte, die zu 99% wiederverwendbar waren, übergeben werden konnten. Damit wurden auch wesentliche Einsparungen bei Energieverbrauch und Co2-Ausstoß erreicht.

Confiserie Heindl
Unternehmensstrategie Nachhaltigkeit im Sinne des Konsumenten und der Umwelt

 Mit Oktober 2014 hat die Walter Heindl GesmbH ihre Produktion und das gesamte Sortiment auf 100 % Fairtrade-Kakao umgestellt. Damit war Heindl der erste österreichische Partner und Vorreiter des neu geschaffenen Fairtrade-Kakaoprogramms.

Alle kakaohaltigen Rohstoffe werden zu 100% Fairtrade-zertifiziert eingekauft. Die Flo-Cert GmbH, als unabhängige Zertifizierungsstelle, kontrolliert den Weg und den Mengenausgleich des fair gehandelten Kakaos vom Bauern bis ins Regal bei Heindl. Durch diese Partnerschaft entsteht ein Beitrag von mehr als 170.000 € jährlich zu Gunsten der Fairtrade-Kakaoprogramm-Organisation.

Zusätzlich stärkt dieses Engagement auch die Zusammenarbeit mit heimischen Unternehmen: Alle regional erhältlichen Rohstoffe wie Zucker, Mehl oder Marmelade werden in Österreich eingekauft (zum Beispiel STROH Rum oder DARBO Marmeladen).

Nicht nur beim Produkt, auch in der Produktion und am Standort setzt Heindl auf Nachhaltigkeit: Der Süßigkeiten-Hersteller, der bereits seit 2006 am ÖkoBusinessPlan Wien teilnimmt, hat in den letzten Jahren eine Vielzahl an Maßnahmen umgesetzt, wie etwa die Installation einer neuen Frischluft-Lüftungsanlage, die die Abwärme der Maschinen-Kompressoren mittels Wärmerückgewinnung für die Aufbereitung des gesamten Warmwasser-Bedarfs und für die Beheizung der rund 300 Meter Schoko-Leitungen nützt.

Austria Wien
Violett ist mehr … Nachhaltiges Stadion – nachhaltiger Fußballklub

Der FK Austria Wien hat sich für die Zukunft nicht nur in Sachen Fußball viel vorgenommen, sondern möchte auch weiterhin mit Nachhaltigkeit in allen Bereichen punkten.

Im Rahmen des Stadionum- und -neubaus wurde daher in der Planung in allen Bereichen versucht, so nachhaltig wie möglich zu bauen. Das viersäulige S.T.A.R.-Projekt (Fertigstellung 2019) inkludiert das Stadion, die Trainingsplätze, die Akademie sowie ein Regionales Nachwuchszentrum. Der Stadionneubau erfolgt nach dem strengen deutschen Nachhaltigkeitsstandard DGNB und wird von ExpertInnen der Österreichischen Gesellschaft für nachhaltige Immobilienwirtschaft zertifiziert werden. Damit wird die Generali-Arena voraussichtlich das erste zertifizierte Stadion im deutschsprachigen Raum sein. Wichtigste Projekte dabei sind die Errichtung einer Photovoltaikanlage, höchste Energieeffizienz und LED-Beleuchtung, Barrierefreiheit und Familienfreundlichkeit.

Der Umwelt etwas Gutes tun – darunter versteht die Austria Wien nicht nur technische Aspekte: Unter der CSR- Dachmarke „Violett ist mehr…“ werden zahlreiche CSR-Aktivitäten vereint und sowohl intern wie auch extern kommuniziert. Violett ist umweltbewusst, Violett ist gesellschaftlich engagiert und Violett ist sozial engagiert!

pulswerk GmbH
Smart Kitchen – die intelligente Küche von morgen

Smart Kitchen ist ein Schulungsangebot in Wien für ressourceneffizientes Küchenmanagement mit Schwerpunkt Vermeidung von Lebensmittelabfällen.

Eine Vielzahl an Faktoren waren der Anstoß zur Schaffung des Schulungsangebotes: Mangelndes Bewusstsein bei der Geschäftsführung, KöchInnen und dem Küchenpersonal, fehlende Instruktionen über abfallvermeidende Zubereitung, sprachliche Barrieren oder fehlende spezifische Ausbildung bergen in der Gastronomie großes Potential, Lebensmittelabfälle zu vermeiden und die Qualität der getrennten Sammlung von biogenen Küchenabfällen zu erhöhen. Durch richtige Handhabung, Technik und Wissen werden Ressourcen sowie Kosten gespart.

Die Workshops richten sich mit Theorie und Praxis einerseits an Küchenchefs und die Geschäftsführung, andererseits an das Küchenpersonal, um beispielsweise verschiedene Techniken bei der Zubereitung vorzuzeigen. Das Programm wird mit diversen Kommunikationsmaßnahmen unterstützt und begleitet. Die Trainer sind ExpertInnen der Firmen pulswerk, envicient sowie ein Profi-Koch.