OekoBusiness Wien ist jeden Cent wert

SROI-Analyse der WU Wien zeigt: Jeder in OekoBusiness Wien investierte Euro stößt Umweltinvestitionen mit einem gesellschaftlichen Mehrwert in Höhe von 14,50 Euro an.

Die Ko-Finanzierung für Wiener Betriebe durch das Umweltservice-Programm der Stadt, OekoBusiness Wien, bringt nicht nur ökologisch nachhaltiges Wirtschaften, sondern auch großen gesellschaftlichen Mehrwert – etwa, wenn es um Arbeitserleichterung und Lebensqualität von MitarbeiterInnen, Kosteneinsparungen und höhere Arbeitssicherheit bei Unternehmen oder eine Verringerung der Verkehrs- und Luftbelastungen für die Wiener Bevölkerung geht. Im Rahmen einer Social Return on Investment (SROI-)Analyse der Wirtschaftsuniversität Wien (WU Wien) wurden diese Wirkungen nun erstmals monetarisiert, also in Form von Geldwerten dargestellt. Mit einem starken Ergebnis: Jeder von Wiener Unternehmen im Rahmen von OekoBusiness Wien in Umweltmaßnahmen investierte Euro kommt der Gesellschaft 2,29-fach zugute. Die Investitionen in das Ko-Finanzierungsprogramm selbst in Höhe von jährlich rund zwei Millionen Euro hebeln durch das Anstoßen von Maßnahmen bei Betrieben einen gesellschaftlichen Mehrwert von rund 29 Millionen Euro. Damit ergibt sich für jeden aus öffentlichen Mitteln eingesetzten Euro für OekoBusiness Wien sogar ein gesellschaftlicher Mehrwert in Höhe von 14,50 Euro.

Darüber hinaus werden durch OekoBusiness Wien jährlich maßgebliche Einsparungen für die Umwelt bei Ressourcen, Abfall, CO2, Transportkilometern und Wasser durch mittlerweile 1.334 Wiener Betriebe erreicht. Gleichzeitig konnten sie seit 1998 rund 166,9 Millionen Euro an Betriebskosten sparen. „Als wir OekoBusiness Wien ins Leben gerufen haben, war Umweltschutz für viele Unternehmen noch ein Fremdwort. Heute ist er wichtiger Teil des Unternehmenserfolgs. Die aktuelle Analyse der Wirtschaftsuniversität Wien bestätigt unseren Weg hin zu nachhaltigem und ökologischem Wirtschaften. Davon profitieren nicht nur die MitarbeiterInnen in den Wiener Betrieben, sondern vor allem unsere Umwelt und somit profitieren wir alle davon“, freut sich Umweltstadträtin Ulli Sima. „Aber wir ruhen uns auf unseren Erfolgen nicht aus, sondern wollen Umweltmaßnahmen bei Wiener Betrieben weiter vorantreiben! Darum entwickeln wir OekoBusiness Wien laufend weiter.“

SROI-Analyse erstmals für ein auf ökologische Nachhaltigkeit ausgerichtetes Programm

Ziel der SROI-Analyse war es, den durch OekoBusiness Wien geschaffenen gesellschaftlichen Mehrwert möglichst umfassend zu bewerten. „Wir machen jährlich eine Leistungsbilanz, die zwar europaweit in dieser Form einzigartig ist, aber rein darauf abzielt, welche ökologisch nachhaltigen Einsparungen durch unser Programm erreicht werden können“, erklärt Thomas Hruschka, Programmleiter von OekoBusiness Wien. „Es war uns aber wichtig, auch zu sehen welchen weiteren Einfluss unser Programm auf die Betriebe, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren gesamtes Umfeld hat. Das Ergebnis zeigt: der gesellschaftliche Mehrwert ist groß!“

Durchgeführt wurde die Analyse von Christian Grünhaus und Benedikt Nutzinger am NPO Kompetenzzentrum der WU Wien. „Erstmals haben wir eine umfassende Wirkungsanalyse für ein stark auf ökologische Nachhaltigkeit ausgerichtetes Programm durchgeführt. Soziale und ökologische Nachhaltigkeit zusammenzubringen ist gesellschaftlich besonders relevant und somit war dieses Projekt von hoher Relevanz für uns“, so Christian Grünhaus und erklärt weiter: „Zusammenfassend steht am Ende der Analyse ein monetärer Wert, der angibt, welchen gesellschaftlichen Mehrwert ein in OekoBusiness Wien investierter Euro ergibt. Für uns war dabei besonders interessant, die hohe Hebelwirkung der bereitgestellten öffentlichen Förderung zu sehen. Manchmal reicht ein kleinerer Anstoß bereits, um viel zu bewirken.“ Für die Analyse wurden Daten von OekoBusiness Wien ausgewertet und notwendige Recherchen getätigt, ebenso wurden sowohl eine quantitative Erhebung unter den teilnehmenden Betrieben sowie auch qualitative Interviews mit verschiedenen Anspruchsgruppen, sogenannten Stakeholdern, durchgeführt.

Die SROI-Analyse analysiert, wie OekoBusiness Wien auf diese Stakeholdergruppen wirkt. So  wurden beispielsweise die MitarbeiterInnen, BeraterInnen, Lieferanten, die Wiener Bevölkerung oder die Unternehmen selbst miteinbezogen. Bei den MitarbeiterInnen fielen insbesondere positive Wirkungen wie eine „höhere Lebensqualität und insbesondere bessere Gesundheit“ oder „Arbeitserleichterungen“ auf, aber auch die „generelle Sensibilisierung für Umweltthemen“ und das grundsätzlich „positive Gefühl, etwas Gutes zu tun“. Bei Unternehmen lieferten „höhere Arbeitssicherheit“, „Imagegewinn durch soziales und umweltförderndes Engagement und Möglichkeit einer Auszeichnung“ sowie nicht zuletzt „finanzielle Einsparungen von Ressourcen-, Betriebs- und Entsorgungskosten“ hohe Wirkungswerte. Für die Bevölkerung wiederum standen vor allem Wirkungsfaktoren wie „höhere Lebensqualität insbesondere bessere Gesundheit / bessere Lebensmittelqualität“ oder „geringere Verkehrsbelastung“ und „Verstärkte Luftreinhaltung“ im Vordergrund.