Lieferketten – Czernohorszky: „Strenges EU-Gesetz zu begrüßen, aber verbindliche Regeln weltweit notwendig!“

„Das von der EU geplante strenge Lieferkettengesetz ist dringend notwendig und sehr zu begrüßen – darüber hinaus gilt es, sich mit vereinten Kräften für verbindliche Regeln weltweit einzusetzen“, kommentierte heute Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky die gestern bekannt gewordenen Pläne der EU-Kommission.

Bundesweite Einführung eines Österreichischen Lieferkettengesetzes wäre wichtiger Schritt

„Das von der EU geplante strenge Lieferkettengesetz ist dringend notwendig und sehr zu begrüßen – darüber hinaus gilt es, sich mit vereinten Kräften für verbindliche Regeln weltweit einzusetzen“, kommentierte heute Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky die gestern bekannt gewordenen Pläne der EU-Kommission. „Denn Lieferketten sind global und so gestaltet, dass Güter dort produziert werden, wo Löhne und Rohstoffe billig und Umweltauflagen niedrig sind – Leidtragende dabei sind aber viel zu oft die Menschen vor Ort und die Umwelt: „Entlang dieser Lieferketten kommt es immer wieder zu Verletzungen von Menschenrechten, Ausbeutung, Gesundheitsgefährdung und zu enormen Schäden für Umwelt und Klima, die oft nicht mehr repariert werden können.“

Deshalb fordert Wien schon seit längerem auch die bundesweite Einführung eines Österreichischen Lieferkettengesetzes. „Unternehmen einer bestimmten Größe sollen dabei verpflichtet werden, ihre Lieferketten laufend auf eine mögliche Verletzung von Menschen-, Arbeits- und Umweltrechten zu überprüfen“, so Czernohorszky. Im Fokus stehen dabei Unternehmen aus den Bereichen Bekleidung, der Palmölproduktion, Futtersoja, aber auch der Elektroindustrie.

„Die Stadt Wien setzt sich für Menschenrechte, saubere Produktionsstandards und gegen Ausbeutung von Mensch, Tier und Umwelt entlang der Lieferketten ein“, so Jürgen Czernohorszky. Wien als Menschenrechts-, Klima- und Umweltmusterstadt bekenne sich zur UN-Menschenrechtskonvention, zu den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte sowie zur UN Agenda 2030 mit den 17 Sustainable Development Goals (SDG). „Das bedeutet generell hohe ethische Standards im Umgang mit anderen Lebewesen sowie hohe soziale und ökologische Standards in allen Produktions- und Fertigungsstufen von Lieferketten.

Die Stadt geht hier bereits mit gutem Beispiel voran – konkret mit den Initiativen „Wien isst G.U.T.“ und im Bereich der ökologisch-nachhaltigen Beschaffung. „Durch das nachhaltige Programm Ökokauf PLUS werden zum Beispiel beim Kauf von Bekleidung neben ökologischen Kriterien auch soziale Mindestanforderungen beachtet“, so Czernohorszky. Weitere Maßnahmen werden künftig auch für Produkte wie elektronische Geräte, Natursteine oder importierte Lebensmitteln gesetzt – auch hier will die Stadt nachhaltige Vergabebestimmungen verankern. Und um künftig noch mehr auf die Einhaltung von Menschenrechten sowie dem Schutz von Mensch, Tier und Umwelt zu achten, wird im Rahmen von Ökokauf PLUS ein Lieferkettenmanagement eingeführt.