OekoBusiness Wien Frühstück bei TELE Haase

Mit einer bunten Mischung von Betrieben aus dem OekoBusiness Wien Netzwerk lieferte TELE Haase spannende Einblicke hinter die Kulissen eines nachhaltigen Technologieunternehmens mit demokratischer Organisationsform.

Ein demokratisch geführtes Unternehmen, kann das gut gehen?

Beim OekoBusiness Wien Frühstück hat Tele Haase in die Produktionshallen nach Liesing geladen. Das innovationsgetriebene Unternehmen ist im Rahmen von OekoBusiness Wien bereits seit 2004 mit Oeko Win und ISO 14001 zertifiziert und sticht neben den innovativen Produkten im Bereich Überwachungstechnologien, Messtechnik, Netz- und Anlagenschutz, vor allem durch ihre moderne Organisationsform hervor: das österreichische Unternehmen mit rund 100 Mitarbeiter*innen ist nämlich demokratisch organisiert. Das heißt: hierarchische Strukturen gibt es nicht, die Mitarbeiter*innen sind in sämtliche Entscheidungsprozesse miteingebunden bzw. vielmehr selbst dafür verantwortlich. Budget-Entscheidungen liegen in den jeweiligen Fachbereichen, dort wo eben die Expertise liegt.

Auch Markus Stelzmann, Miteigentümer und nunmehr Regisseur, erklärt: „Irgendwann wollte ich als Geschäftsführer nicht mehr für jede Entscheidung alleine verantwortlich sein. Vielmehr möchte ich als Unternehmer meine Mitarbeiter*innen befähigen, ihre Expertise aktiv in die Unternehmensführung einzubringen und so auch Verantwortung für den Erfolg mitzutragen.“

Bei unternehmensweiten Entscheidungen wird ein Gremium heranzogen, welches sich aus gewählten Vertreter*innen der Belegschaft zusammensetzt. Fachliche und personelle Verantwortung wird getrennt, klassische Führungskräfte gibt es nicht, sondern ausschließlich Verantwortliche für Fachgebiete, Projekte oder Arbeitsgruppen. Wichtigste Voraussetzung ist dabei die Transparenz. „Nur wenn Mitarbeiter*innen die Zahlen des Unternehmens kennen, aktuelle Entwicklungen und natürlich die Marktlage können die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Bei uns wird daher alles offengelegt.“

Nachhaltige Transformation braucht Zeit

Gabrijela Ponier, für das Marketing zuständig, und Marko Hornbacher im Qualitätsmanagement von Tele Haase haben den teilnehmenden OekoBusiness Wien Betrieben gezeigt, wie erfolgreich ein demokratisch geführtes Unternehmen wirtschaften kann. Das Tele Konzept braucht vor allem Selbstorganisation der Mitarbeiter*innen, um möglichst rasch zu Entscheidungen zu kommen. Durch die Freiheit und gleichzeitig höhere Verantwortung aller Mitarbeiter*innen entsteht eine wirklich nachhaltige Wirtschaftsweise. Mit einem informativen Vortrag zum eigenen Werte-orientierten Handeln des Unternehmens und Einblicken in Entscheidungsprozesse, stellte sich heraus, dass die Transformation hin zu einem demokratisch geführten Unternehmen nicht von heute auf morgen realisierbar war, sondern vielmehr Prozesse und Abläufe wie auf einem „Playground“ erarbeitet und erprobt worden sind. In einer Führung durch die Produktionshalle wurde so den Gästen nähergebracht, wie die operative Arbeit eines Unternehmens ohne Hierarchien aussieht und welcher Mehrwert daraus für Mitarbeiter*innen, das Unternehmen und die Arbeitskultur entstehen kann.

Tele Haase als klimaneutrales Unternehmen

Nachhaltigkeit wird bei Tele Haase ebenso großgeschrieben, wie ethisches und soziales Handeln. Bereits vor zehn Jahren wurde auf dem Dach von Tele Haase die damals größte PV-Anlage Wiens installiert. Darüber hinaus wird laufend der Energieverbrauch analysiert und optimiert. Außerdem haben die Lehrlinge von Tele Haase den gesamten ökologischen Fußabdruck der Mitarbeiter*innen eruiert und Einsparungspotenziale identifiziert, die auf den ersten Blick für ein produzierendes Unternehmen nicht relevant erscheinen würden.

Dem Team von Tele Haase ist klimaschonendes Wirtschaften ein großes Anliegen, überall dort, wo nicht „klimaneutral“ produziert oder gearbeitet werden kann, gleicht das Unternehmen C02 aus:

„Wir haben unsere CO2 Bilanz innerhalb der eigenen Wertschöpfungskette errechnet und gleichen, solange es noch nicht anders möglich ist, mittels Kompensationsprojekten unseren CO2-Ausstoß aus. Uns ist es dabei vor allem wichtig, Bewusstsein für nachhaltiges Wirtschaften zu schaffen“, so Ponier abschließend.

Unternehmen, die sich ebenso für neue Organisationsformen interessieren, können im „Organisation Playground“ von Tele Haase an Workshops teilnehmen: https://www.playground.team/