Vom Startup zum Erfolgsmodell

Wir möchten inspirierende Erfolgsstories vorstellen, die aus dem Re:Wien Accelerator-Programm hervorgegangen sind. Durch die Begleitung von Expert*innenteams konnten zahlreiche Startups ihre Ideen (weiter)entwickeln. Den Auftakt macht MATЯ , ein preisgekröntes Startup für zirkuläre Wirtschaft mit Sitz in Wien.

Wie Re:Wien nachhaltige Geschäftsideen fördert

MATЯ ist ein preisgekröntes Startup für zirkuläre Wirtschaft mit Sitz in Wien. Das Startup bietet Hotels eine innovative Matratzen-as-a-Service-Lösung an, um Zeit, Geld und CO2 einzusparen, und gleichzeitig ihren Gästen ein erstklassiges Schlaf-Erlebnis zu bieten. Das

Gründerinnen-Duo Verena Judmayer und Michaela Stephen haben uns mehr über das innovative Geschäftsmodell erzählt.

Was ist MATR und wofür steht das Unternehmen?

MATЯ ist ein mehrfach ausgezeichnetes Circular Economy Startup mit Sitz in Wien. Alles begann, als wir auf die schockierende Statistik stießen, dass in Europa jedes Jahr 30 Millionen Matratzen entsorgt werden – und das entspricht 20.000 gestapelten Eifeltürmen. Wir haben beschlossen, diesem riesigen Abfallproblem ein Ende zu setzen. Und so ist MATЯ entstanden: die erste kreislaufwirtschaftliche Matratzenlösung, die aus einer Premium-Matratze mit nur zwei hochwertigen Materialien, einem modularen Design und einem Produktpass besteht.

Was ist die größte Herausforderung in der Entwicklung bzw. Umsetzung einer nachhaltigen Idee?

Eine der größten Herausforderungen bei der Entwicklung und Umsetzung einer nachhaltigen Idee besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekten zu finden. Dies erfordert ein umfassendes Denken, das die komplexen Zusammenhänge und Interaktionen zwischen verschiedenen Bereichen der Nachhaltigkeit berücksichtigt.

Wie hoch ist die Nachfrage der nachhaltigen Matratzenlösung?

Wir haben seit Markteintritt Ende 2022 bereits 8 zahlende Kunden gewonnen, einschließlich namhaften Betrieben wie dem Hotel Altstadt Vienna, dem Hotel Beethoven Wien, und dem Hotel Topazz Lamee der Unternehmensgruppe Lenikus. Wir beobachten eine positive Marktreaktion, denn Hotels müssen bis 2030 ihre CO2-Emissionen pro Zimmer um 66 % reduzieren (Quelle: ITP)[1]. Zusätzlich bekommen wir häufig Anfragen von Konsument*innen, die unseren Ansatz der Kreislaufwirtschaft toll finden und MATЯ Matratzen für ihr eigenes Zuhause haben wollen.

Was würdest du dir für die Zukunft wünschen?

Wir möchten erstklassigen Schlaf, Nachhaltigkeit und digitale Innovation noch stärker verknüpfen. Unser Ziel ist es, das digitale Erlebnis für unsere Hotelkunden und deren Gäste weiter zu verbessern, mehr Menschen durch kreislaufwirtschaftliche Bildungsformate wie Veranstaltungen und Workshops zu erreichen und möglichst viele Matratzen in den Kreislauf der Kreislaufwirtschaft einzubinden.

Was muss noch getan werden, um Wien zu einer grünen und nachhaltigen Stadt zu machen?

Die Bürger*innen benötigen einen leichteren Zugang zu nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen, zum Beispiel durch eine erschwingliche Preisgestaltung oder finanzielle Unterstützung bei Kaufentscheidungen für nachweislich nachhaltigeren Lösungen. Darüber hinaus sind mehr Bildung und Bewusstsein für die Kreislaufwirtschaft erforderlich. Es gibt so viel Potenzial, um die Ressourcenverschwendung in Wien und darüber hinaus zu beenden – und davon profitieren nicht nur die Gesellschaft und die

Umwelt, sondern auch die Wirtschaft!

Wie hat das Re:Wien-Programm von OekoBusiness Wien und dem Impact Hub Vienna dazu beigetragen eure Business Idee weiterzuentwickeln?

Das Programm Re:Wien hat uns beim Start von MATЯ sehr geholfen. Wir haben Zugang zu Feedback von Expert*innen und Coaching zu Themen wie Vertrieb und Finanzen erhalten. Besonders hervorheben wollen wir den bereichernden Austausch mit anderen großartigen Startups und Unternehmer*innen aus der Community, von denen wir auch sehr viel gelernt haben.

Was würdest du anderen Gründer*innen auf ihrem Weg mitgeben?

Folgende drei Tipps:

  1. Vertraut auf euer Bauchgefühl und verfolgt eine Geschäftsidee, die euch wirklich begeistert und für die ihr brennt. Der Gründungsprozess kann und wird herausfordernd sein, und eure Begeisterung wird euch helfen, schwierige Zeiten zu überstehen.
  2. Umgebt euch mit Menschen, denen ihr zu 100% vertraut, insbesondere im Gründer*innenteam, und baut euch ein starkes Netzwerk auf mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und euch helfen können. Sucht nach Mentor*innen, die sich in der Branche auskennen, und knüpft Kontakte zu potenziellen Kund*innen, Partner*innen und Investor*innen.
  3. Last but not least, seid immer offen für Feedback und nehmt die Meinungen anderer, sei es von Kund*innen, Mitarbeiter*innen oder Expert*innen, ernst.

[1] https://unfccc.int/news/un-works-with-global-hotel-industry-to-reduce-emissions