Neu am Wiener Imbiss-Stand: Kebab mit Bio
/in News, Pressemeldungen /„kebabio“ wurde als erster Kebab-Stand Wiens mit dem „Natürlich gut essen“-Siegel in Gold ausgezeichnet
Nachhaltige, biologische, klima- und tierfreundliche Ernährung geht immer – jetzt auch beim Kebab-Stand in Wien! Am Nachmarkt wurde „kebabio“ nun als erster Kebab-Imbissstand in Wien mit dem „Natürlich gut essen“-Gütesiegel ausgezeichnet – und das gleich in Gold. Diese Auszeichnung der Stadt Wien – Umweltschutz bedeutet unter anderem, dass alle Zutaten – vom Fladenbrot bis zum Fleisch, von Gemüse und Pommes bis hin zu den Drinks und Saucen – aus Bioproduktion kommen.
Umfassende Nachhaltigkeit
„Dass wir ,kebabio‘ als ersten Kebab-Stand als „Natürlich gut essen“-Betrieb auszeichnen konnten, freut uns ganz besonders, weil hier nicht nur auf Bioproduktion, sondern auch auf Regionalität, Saisonalität und das Tierwohl in den Produktionsbetrieben geachtet wird“, betont Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Stadt Wien – Umweltschutz. „Dieser umfassend nachhaltige Ansatz entspricht genau dem, was auch uns beim „Natürlich gut essen“-Programm von OekoBusiness Wien wichtig ist.“ Die wichtigsten Kriterien für „Natürlich gut essen“- Imbissstände sind: Ein Bio-Anteil von mindestens 30% (Bronze) bis 90% und mehr (Gold). Weitere Vorgaben dienen gezielt der Verbesserung des Tierwohls, wie z.B.: Frischeier und verarbeitete Eier dürfen nicht aus Käfighaltung kommen: max. Besatzdichte (7 Tiere pro m2), Mindestauslauf 10 m2 pro Tier, Fütterung nur mit gentechnikfreiem europäischen Futter (z.B. Donausoja), keine prophylaktische Antibiotika-Zugabe. Dazu kommen u.a.: vegetarische bzw. rein pflanzliche oder vegane Angebote, Angaben zur Regionalität und Saisonalität der Produkte sowie Maßnahmen zur Abfallminimierung und Lebensmittelabfallvermeidung.
Fotocredit: OekoBusiness Wien/APA-Fotoservice/Juhasz
Produkte von Klein- und Kleinstbauern
Tatsächlich weiß Murat Oguz, der den „kebabio“-Stand betreibt, ganz genau, wo seine Produkte herkommen: „Wir beziehen wirklich alles – wenn saisonal möglich – aus der Region und direkt von Klein- und Kleinst-Bauern und nicht von großen namenlosen Konzernen die „Bio“ produzieren.“ Auch das Kalbsfleisch fürs Bio-Kebab wird von seinem Cousin Mehmet Aras Özer, der die Fleischerei in zweiter Generation betreibt, von Bio-Bauern aus dem Waldviertel bezogen.
Gleichzeitig will Murat Oguz auch als Vorbild etwas in Bewegung bringen: „Es ist uns auch sehr wichtig, der hiesigen Diaspora zu zeigen, dass Kebab nicht nur billig sein muss, um erfolgreich zu sein und wir wollen andere dazu zu bringen, sich mit dem Thema auseinander zu setzten. In Wien und Österreich werden täglich zig Tonnen an Kebab verkauft und man kann als Kunde zu keinem einzigen Stand gehen und ein qualitativ hochwertiges BIO-Produkt kaufen – das muss sich ändern!“
44 „Natürlich gut essen“-Betriebe in Wien
„Mit ,kebabio‘ konnten wir das Portfolio der „Natürlich gut essen“-Betriebe in Wien erneut erweitern“, freut sich auch Thomas Hruschka von der Stadt Wien – Umweltschutz und Leiter des OekoBusiness Wien-Programmes. „Die Bandbreite reicht inzwischen vom klassischen Beisl bis zum Haubenlokal, vom veganen Restaurant bis zum Heurigen, von Universitätskantinen und Schulküchen bis zum Würstel- und zum Kebab-Stand.“ Und der nächste Schritt ist bereits in Vorbereitung: Schon bald wird es auch erste Manufakturen in Wien geben, die von „Natürlich gut essen“ ausgezeichnet werden können.
„Natürlich gut essen“ ist ein Kofinanzierungsangebot für Wiener Gastronominnen und Gastronomen das 2018 von Stadt Wien – Umweltschutz ins Leben gerufen wurde, um ein nachhaltiges Speise- und Getränkeangebot in der Außer-Haus-Gastronomie zu fördern und sichtbar zu machen. Ausgezeichnete Betriebe setzen auf das Angebot regionaler, saisonaler und ökologisch produzierter Speisen unter besonderer Beachtung des Tierwohls. Derzeit sind bereits 44 Wiener Gastronomiebetriebe von „Natürlich gut essen“ ausgezeichnet worden – davon 28 in Gold, 8 in Silber und 8 in Bronze.
Betriebe erhalten im Rahmen von OekoBusiness Wien zunächst eine Kofinanzierung der Beratungsunterstützung. Ziel der Beratung ist es, den Betrieben mehr Orientierung bei der Verwendung ökologisch und nachhaltig produzierter Lebensmittel zu geben. Die erfolgreiche Teilnahme am Programm wird anschließend mit dem Gütesiegel „Natürlich gut essen“ ausgezeichnet. Je nach Grad der Erfüllung der Kriterien des Programms (Restaurant, Großküche, Imbissstand) bei tierischen Produkten, im sonstigen Speiseangebot sowie im Hinblick auf den Bioanteil im Sortiment erhält der Betrieb das Gütesiegel in Gold, Silber oder Bronze.
Aktiver Beitrag für Umwelt und Tierwohl
„Natürlich gut essen“-Betriebe leisten einen aktiven Beitrag für Umwelt und Tierwohl. Durch transparente Kriterien bietet die Auszeichnung auch Orientierung und Anreiz für Konsumentinnen und Konsumenten und kann somit aktiv für Marketing-Aktivitäten genutzt werden. Durch die aktive Beratung vorab sowie die Abstufung der Auszeichnung in Gold, Silber und Bronze honoriert „Natürlich gut essen“ einerseits Betriebe, die bereits nachhaltig agieren, und bietet andererseits jenen Betrieben die notwendige Unterstützung und Anreize, die noch am Anfang stehen. Die Auszeichnung wird einmalig verliehen und im Rahmen der wiederkehrenden Kontrolle bei anhaltender Einhaltung der Kriterien jeweils verlängert. Die erste Überprüfung sowie die Einhaltung der Kriterien werden durch die Austria Bio Garantie, BIOS Austria sowie SGS Group gewährleistet. Die Kontrolle der Biozertifizierung findet einmal im Jahr – unangekündigt – statt.
Programme der Stadt Wien – Umweltschutz für nachhaltige Lebensmittel
Mit den Programmen „Natürlich gut essen“, „Umweltzeichen“, „Küchenprofi(t)“ und „Smart Kitchen“ bietet OekoBusiness Wien Gastronomiebetrieben ein breites Beratungsportfolio. Neben dem Einkauf von Lebensmittel stellt die Abfallvermeidung einen bedeutenden Schwerpunkt dar. Darüber hinaus bietet die Wiener Umweltschutzabteilung weitere Vorgaben, Programme und Initiativen für nachhaltige Lebensmittel in Wien an. Dazu gehören die Vorgaben für eine nachhaltige Beschaffung im Rahmen von ÖkoKauf Wien, den „Natürlich gut Teller“ im Wiener Krankenanstaltenverbund und im Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser oder der Initiative „Gutes Gewissen – Guter Geschmack“ mit dem Ziel der Verbesserung der Umwelt und des Tierwohls in Lebensmittel-Produktionsbetrieben.