Wiener Beschäftigte machen Druck beim Thema Nachhaltigkeit

Wenn es um Nachhaltigkeit geht, dann sind in Wiener Betrieben die MitarbeiterInnen die treibende Kraft. 65 Prozent der Unternehmen setzen laut einer repräsentativen Studie nachhaltige Maßnahmen aufgrund deren Initiative. Nachhaltigkeit rechnet sich auch betriebswirtschaftlich, denn fast 70 Prozent der Betriebe konnten durch die Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen ihre Betriebskosten deutlich senken. Potenzial sieht man vor allem in der Förderung von Energieeffizienz bei Strom und Wärme. Das ergibt eine aktuelle Umfrage des IFES (Instituts für empirische Sozialforschung GmbH) im Auftrag des ÖkoBusinessPlan Wien, dem Nachhaltigkeitsprogramm der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22 für Unternehmen. Für die repräsentative Studie wurden 400 Wiener Betriebe im September 2015 befragt.

MitarbeiterInnen sind der Motor beim Thema Nachhaltigkeit
71 Prozent der MitarbeiterInnen haben ein sehr oder eher großes Interesse am Thema Nachhaltigkeit. In 65 Prozent der Betriebe sind es die Initiativen der MitarbeiterInnen, die zur Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen motivieren. Und diese Umsetzung motiviert wiederum die Beschäftigten deutlich – in 70 Prozent der Unternehmen. Gleichzeitig sind MitarbeiterInnen auch jene Personengruppe, denen die jeweilige Maßnahme am intensivsten kommuniziert wird (97%). „Nachhaltiges Wirtschaften stellt eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiches Employer Branding dar. Werden die Initiativen der MitarbeiterInnen geschätzt und als Unternehmen mitgetragen, steigert das langfristig die Motivation und wirkt sich äußerst positiv aus“, so Thomas Hruschka, Programmmanager des ÖkoBusinessPlan Wien.

Nachhaltige Erfolge sind messbar – fast 70% konnten ihre Betriebskosten senken
Während die Hauptmotivation für die Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen in einer klaren Wertehaltung liegt (93%: „entspricht unserer Unternehmensphilosophie“), gibt es auch handfeste ökonomische Gründe, wieso sich derartige Aktivitäten auszahlen: 69% der Betriebe konnten dadurch ihre Betriebskosten senken. Weitere positive Auswirkungen: die Verbesserung der Unternehmenskultur (79%), die Motivation der MitarbeiterInnen (70%) und die Imageverbesserung (54%). „Nachhaltigkeit ist schon lange kein Trend mehr, sondern gelebte Praxis in den Unternehmen. Die Zahlen belegen, dass verantwortungsvoller und effizienter Umgang mit Ressourcen eine Grundhaltung ist, die nicht nur ideologisch, sondern auch betriebswirtschaftlich begründet ist“, mein IFES-Geschäftsführerin Eva Zeglovits.

Energieeffizienz birgt das größte Potenzial
Mit großer Zustimmung wird von den befragten Unternehmen die Energieeffizienz bei Strom (43%) und Wärme (36%) als größtes Potenzial gesehen, in dem noch Nachhaltigkeitsmaßnahmen umgesetzt werden könnten. 28 Prozent sehen keine Potenziale mehr. Unterstützung wünschen sich die Unternehmen durch mehr Förderung (67%) sowie mehr Beratungsangebot (50%).

ÖkoBusinessPlan-Betriebe schneiden deutlich besser ab
Betriebe, die bereits ÖkoBusinessPlan Teilnehmer sind, konnten (im Vergleich mit Unternehmen, die keine nachhaltigen Maßnahmen setzen) fast doppelt so viele Neukunden gewinnen (38% vs. 20%) und ihre Nachfrage sogar um mehr als das Doppelte (37% vs. 16%) erhöhen. „Auch bei den KonsumentInnen steigt das Bewusstsein für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen. Deshalb ist es eine langfristige und sinnvolle Investition, auch im eigenen Betrieb das nachhaltige Handeln zu fördern“, meint Thomas Hruschka zu den Entwicklungen am Markt.