ÖkoBusinessPlan Wien zu Besuch bei Dietzel Univolt

Dietzel Univolt:  „Nachhaltigkeit ist fixer Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie“
Sima: „Erfolgreicher Service der Stadt Wien für Umweltmaßnahmen in Betrieben“

Seit nunmehr 13 Jahren nimmt der Simmeringer Kunststoffverarbeiter Dietzel Univolt am Umweltserviceprogramm der Stadt Wien teil und setzt somit laufend Maßnahmen, um die Umweltstandards im Unternehmen weiter zu verbessern. „Innovation und Pioniergeist in der Produktentwicklung ohne dabei die Umwelt und ihre Ressourcen außer Acht zu lassen – ein tolles Beispiel, wie mit dem ÖkoBusinessPlan Umweltmaßnahmen und unternehmerischer Erfolg verbunden werden“, so Umweltstadträtin Ulli Sima im Rahmen eines Betriebsbesuchs am Hauptproduktionsstandort in Wien. Das Unternehmen, das bereits seit 35 Jahren auf halogenfreie Werkstoffe setzt, expandiert in die ganze Welt: Die Verrohrungen sind unter anderem in der Oper in Sydney, dem Franz-Josefs-Bahnhof in Wien oder auch im CERN in Genf zum Einsatz gekommen.

Die Errichtung eines Paletten-Einfuhr-Hochregals ist ein klassisches Beispiel dafür, wie umweltrelevante Maßnahmen in einem Industriebetrieb auch gleichzeitig wirtschaftlich sinnvoll sein können. Interne Transportwege, die früher per LKW im internen Werksverkehr abgewickelt wurden, werden nun zu 100 Prozent eingespart. Das bringt durch Einsparung an Dieselkraftstoff und Arbeitszeit nicht nur eine wesentliche Kostenersparnis, sondern natürlich auch eine permanente Herabsetzung der Emissionen. „Als Industriebetrieb in der Stadt haben wir eine Verantwortung, daher ist Nachhaltigkeit ein fixer Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie“, erklärt Geschäftsführer Dr. Michael Pöcksteiner. „Gleichzeitig haben wir früh erkannt, dass nachhaltige Maßnahmen auch wirtschaftlich sinnvoll sind und sehen unser Engagement ganz klar als Wettbewerbsvorteil.“

Fotos: (c) PID/Jobst

50 Prozent weniger Abfall, 40 Prozent weniger Stromverbrauch

Das teilweise Umrüsten bestehender Extrusionsanlagen mit Einheiten modernerer Fertigungstechnologien brachte neben einer Erhöhung der Produktivität auch eine Reduktion des Abfalls von bis zu fünfzig Prozent. Auch die Spritzguss-Produktion erfuhr im vergangenen Jahr eine ökologisch-technologische Frischzellenkur. So wurden neben der Installation einer zentralen Material-Förderanlage mit integriertem Trocknungssystem mehrere Spritzgussanlagen gegen neue und besonders stromsparende Maschinen getauscht. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies eine Reduktion alleine beim Stromverbrauch um vierzig Prozent bei der Materialvortrocknung und rund achtzig Prozent bei der Materialförderung sowie den Spritzgussmaschinen. Neben der Erhöhung der Wirtschaftlichkeit dieser Abteilung wurde durch diese Maßnahmen auch noch eine Reduktion des Lärmpegels erzielt.

„In den letzten 13 Jahren gab es bei Dietzel Univolt nahezu keinen Bereich, in dem nicht optimiert wurde“, so Thomas Hruschka, Programmanager des ÖkoBusinessPlan Wien. „Oft sehen Betriebe nur ihr Kerngeschäft, in dem das Optimierungspotenzial möglicherweise schnell erschöpft ist. Wenn man sich aber einen Betrieb im Ganzen ansieht und auch die Wertschöpfungskette miteinbezieht, ist hier sehr viel mehr möglich.“ Bei der Umsetzung unterstützt wird Dietzel Univolt seit 2001 von Willibald Kaltenbrunner von der Firma Denkstatt.

 

Bester Service für Mensch & Umwelt

Auch in Zukunft steht umweltgerechtes und nachhaltiges Wirtschaften ganz oben auf der Agenda von Dietzel Univolt. So soll ein kontrolliertes aber kontinuierliches Wachstum gesichert werden. „Ich bin stolz, dass ein so engagierter und weltweit erfolgreicher Betrieb in Simmering seine Hauptproduktion angesiedelt hat“, so Bezirksvorsteherin Eva-Maria Hatzl. „Es ist mir ein großes Anliegen, Betriebe vor den Vorhang zu holen, die nicht nur den eigenen Gewinn, sondern auch die Umwelt und Gesellschaft im Blick haben.“

Die Dietzel Univolt GmbH

Das 1938 gegründete Unternehmen hat sich auf die Produktion und den Vertrieb von PVC- bzw. halogenfreien Kunststoffrohren und sämtlichem Zubehör für die Elektroinstallation spezialisiert. 1980 wurde zum ersten Mal ein vollkommen halogenfreies Installationsprogramm auf den Markt gebracht. Entwickelt wurde der umweltfreundliche Werkstoff vor allem mit österreichischen Forschungs-einrichtungen und ermöglichte zu seiner Zeit das erste halogenfreie Rohr der Branche. Dietzel Installationssysteme werden auf allen fünf Kontinenten bei großen Bauprojekten eingesetzt, wo Umweltschutz und Sicherheit im Brandfall maßgeblich ist. National finden sie unter anderem in der Wiener U-Bahn, im Bürogebäude des Franz-Josefs-Bahnhofs Wien, dem Bosruck- und dem Neumarkt-Strassen-Tunnel, dem Hartmann- sowie dem Kaiser-Franz-Josef-Spital in Wien und der Hungerburgbahn in Innsbruck Anwendung. International wurden die halogenfreien Installationssysteme im Opernhaus Sydney, in vielen internationalen Flughäfen, Bahnhöfen, Tunnelanlagen, Spitälern, Hotels, Schulen sowie im CERN in Genf eingesetzt. Die Hauptproduktion liegt in Wien, zusätzlich gibt es Produktionsstandorte in der Slowakei, Brasilien und China und Lizenzfertigungen in Holland, Malaysien und Australien. International beschäftigt Dietzel rund 450 MitarbeiterInnen, 220 davon am Standort in Wien.
Gemeinsam mit der Montan-Universität Leoben wird aktuell an einem Werkstoff „Halogenfrei 2.0“ gearbeitet. Das Unternehmen ist ein Beispiel für funktionierende und umweltfreundliche Industrie in der Stadt. Bereits zum 13. Mal nimmt das Unternehmen am Programm des ÖkoBusinessPlan Wien teil und konnte in den letzten Jahren in sämtlichen Bereichen umweltfreundliche Einsparungen vornehmen.

Weitere Informationen: www.dietzel.at