„Natürlich gut essen“ geht in die nächste Runde
Ab sofort wird das Gastro-Gütesiegel „Natürlich gut essen“ in das laufende Ko-Finanzierungs- und Beratungsangebot der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22 für Betriebe, OekoBusiness Wien, aufgenommen. Ziel ist es, ein nachhaltiges Speise- und Getränkeangebot in der Wiener Gastronomie zu fördern. Im Rahmen einer Pilotphase wurden seit Sommer 2018 13 Wiener WirtInnen mit „Natürlich gut essen“ in Gold, Silber und Bronze ausgezeichnet. Einen besonderen Erfolg konnte hier „Kolariks Luftburg“ im Prater verbuchen: Innerhalb kurzer Zeit schaffte man den Sprung von zunächst Bronze auf heute Gold.
„Nicht nur im Supermarkt gewinnen Tierwohl und biologische Aspekte von Lebensmitteln immer mehr an Bedeutung – auch in der Gastronomie steigt die Nachfrage stetig. Doch für Gäste in Restaurants und Wirtshäusern ist die Herkunft der verarbeiteten Lebensmittel oftmals nicht zu erkennen“, weiß Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22. „Mit ‚Natürlich gut essen‘ wollen wir hier mehr Orientierung geben und ich freue mich sehr über den gelungenen Start: Nicht nur konnten wir 13 teils kleinere und von Anfang an nachhaltig geprägte, sondern auch alteingesessene Betriebe gewinnen. Wir haben auch enorm an Know-how gewonnen, mit dem wir nun weitere WirtInnen ansprechen und wachsen wollen.“
Von Bronze zu Gold in sechs Monaten
„Mit einem Bio-Anteil von 30 % über das gesamte Getränke- und Speisenangebot hat das Bronze-Gütesiegel bewusst eine eher niedrige Einstiegshürde. So schaffen wir ganz gezielt Anreize auch für bestehende Gastronomiebetriebe, die sich bislang noch wenig mit dem Thema auseinandergesetzt haben“, erklärt Thomas Hruschka, Programmdirektor von OekoBusiness Wien. „Wer aber einmal beginnt sich mit der Sache zu beschäftigen, stellt fest, dass mehr biologisches und regionales Angebot möglich sind ohne gleich im Hochpreissegment zu landen oder Stammkunden zu verlieren.“
Dass das Konzept aufgeht, belegt der Pilotbetrieb „Kolariks Luftburg“ im Prater eindrucksvoll. Mit dem bronzenen Gütesiegel in das Programm gestartet, zeigte sich schnell, wie gut sich ökologisch nachhaltig produzierte Lebensmittel in das vorhandene Gastronomiekonzept einfügen ließen. Angespornt von durchwegs positivem Kundenfeedback und im engen Austausch mit den „Natürlich gut essen“-Beratern entstand schon bald der Wunsch auf „Gold“ umzustellen. „Eine Herausforderung waren vor allem die benötigten Mengen der Lebensmittel und Getränke“, erklärt Elisabeth Kolarik, geschäftsführende Gesellschafterin der Luftburg. Beispielsweise werden Bio-Biere meist nur in kleinen Chargen gebraut. Bei der Luftburg ließ man sich davon nicht beirren und wurde kreativ. Elisabeth Kolarik: „In Zusammenarbeit mit der großen Münchener Brauerei haben wir ein Bio-Helles von Hacker-Pschorr in größerer Menge erhalten können. Auch ein Teil der Getränke sind bereits Bio, wie z.B. Wein, Kaffee, Tee und Fruchtsäfte.“ Umso glücklicher ist man daher über die kürzlich erhaltene Auszeichnung „Natürlich gut essen“ in Gold.
Das ist „Natürlich gut essen“
„Natürlich gut essen“ wird in den Stufen Bronze, Silber und Gold je nach Anteil von Bio-Produkten im Sortiment. Die Kontrollen erfolgen aktuell durch die Austria Bio Garantie, BIOS Austria sowie SGS Group. Die wichtigsten Kriterien sind:
- Bio gesamt: zumindest 30 %
(Bronze: mind. 30 %, Silber: über 75 %, Gold: über 90 %) - Eier: jedenfalls Freilandhaltung (Gold: 100 % Bio)
- Milchprodukte: mind. 4 Bio-Produkte (Gold: 100 % Bio)
- Fleisch und Fisch: mind. 1 Sorte Bio (Gold: 100 % Bio), verpflichtende Herkunftsangabe
- Palmöl: bei Margarine, Schokolade und Schokoladeaufstrichen aus RSPO zertifizierten, nachhaltigen, biologischen Quellen
- Vegetarisches Angebot auf der Speisekarte
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