Neun Wiener Betriebe zum Umweltpreis 2017 nominiert

Alljährlich verleiht die Stadt Wien im Rahmen von OekoBusiness Wien den Umweltpreis an Wiener Unternehmen für besonders nachhaltige Projekte. „Auch heuer wurden wieder viele wirklich tolle und innovative Projekte aus den unterschiedlichsten Branchen eingereicht. Das zeigt, dass unsere Maßnahmen greifen, immer mehr Betriebe nachhaltig agieren und den Umweltschutz ernst nehmen. Neun Betriebe haben ganz besonders mit Innovation, Kreativität und Erfindergeist überzeugt – am 7. März wird sich zeigen, wer den Titel ,Umweltpreis 2017‘ mit nach Hause nehmen darf“, berichtet Ulli Sima, Stadträtin für Umwelt und Wiener Stadtwerke.Seit mehr als einem Jahrzehnt vergibt die Stadt Wien gemeinsam mit ihrem Beratungsförderungsprogramm OekoBusiness Wien den Umweltpreis an besonders nachhaltige Betriebe. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt und so reichten die ausgezeichneten Projekte von ökologischem Brandschutz über sportliche Nachhaltigkeitsagenden bis hin zu intelligenten Küchenkonzepten. Auch heuer ist die Bandbreite wieder groß: „Ich gratuliere allen Nominierten, dass sie mit ihrem Projekt beweisen wie wertvoll eine nachhaltige Agenda für den Unternehmenserfolg sein kann. Sie alle sind Positivbeispiele von denen andere Betriebe lernen können. Darum freut es mich ganz besonders, dass wir ihnen am 7. März im Rahmen einer feierlichen Gala eine Bühne geben können“, so Sima.

Die neun Nominierten und ihre Projekte (in alphabetischer Reihenfolge)

BFI Wien / Göbl Architektur ZT GmbH

Direkt vor dem BFI Wien wurde eine E-Tankstelle errichtet, die als lebende Ausbildungsplattform für Elektrotechnik, Windkraft, KFZ-Mechatronik und weiteren „green jobs“ agiert. Mit einer eigenen PV-Anlage am Dach und einer Windkraftanlage wird E-Mobilität aktiv beworben und erneuerbare Energiequellen für alle sicht- und greifbar.

Boehringer Ingelheim

Das Unternehmen wird seinen Standort in Wien in den kommenden Jahren stark erweitern und damit rund 500 neue Arbeitsplätze schaffen. Der Neubau reduziert deutlich die bisherigen Flächen für Parkplätze. Boehringer Ingelheim investiert daher in ein umfassendes Mobilitätskonzept unter Einbeziehung der MitarbeiterInnen. Ziel ist es, die derzeitige Anreise von 53 % PKW, 36 % öffentliche Verkehrsmittel, 11 % zu Fuß/mit dem Rad auf künftig 60 % öffentliche Verkehrsmittel/Shuttlebus, 25 % PKW und 15 % zu Fuß/mit dem Rad umzustellen. Damit sollen pro Jahr rund 690 Tonnen CO2 eingespart werden.

Einkaufsstraßenverein Lerchenfelderstraße / lebendige Lerchenfelderstraße / Mobilitätsagentur Wien

Die „Wien zu Fuß“ App diente dem Projekt als kommunikatives Tool, um bei Menschen in der Umgebung Bewusstsein für die Einkaufsstraße und ihre Geschäfte zu schaffen und Einkaufen zu Fuß als Erlebnis zu inszenieren. In allen teilnehmenden Betrieben konnte mit 5.000 getanen Schritten ein Goodie abgeholt werden. Der eigens für die Initiative produzierte Stoffrucksack mit dem Sujet „Gemma Lercherln“ wurde einige hundert Male vergeben. Die Aktion wurde über diverse Offline- und Online-Kanäle begleitet und ist Baustein im Bemühen den ökologischen Gedanken in der Umgebung stärker zu verankern.

Gartenbaukino

Mit #kinodenktweiter hat das Gartenbaukino eine breite, öffentlichkeitswirksame Nachhaltigkeitsinitiative gestartet und damit als erstes Kino in Österreich ein wichtiges Zeichen in gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und kulturpolitischer Hinsicht gesetzt. Das Gartenbaukino beschäftigt sich mit nachhaltigen Ideen und Lösungen, die es als Kulturinstitution umsetzen kann und agiert gleichzeitig als Impulsgeber innerhalb der Wiener Kulturszene. Über zahlreiche Veranstaltungen wird auch das Publikum aufgeklärt und in die Initiative miteingebunden.

GMS Gourmet GmbH

Laut einer aktuellen Studie könnten 22% der ernährungsbedingten Treibhausgase in Österreich eingespart werden. Für GMS Gourmet nur ein Grund das Programm „So schmeckt Klimaschutz“ ins Leben zu rufen. Mit 250.000 Menüportionen pro Tag an Schulen und Arbeitsplätzen kann der Betrieb einen wesentlichen Beitrag leisten. Das Programm umfasst vier Schwerpunkte und wird in Kooperation mit dem WWF umgesetzt: Entwicklung von 17 klimafreundlichen Speisen im Rahmen einer Aktionswoche, die kommunikativ begleitet und ein Teilbetrag für ein Flussprojekt des WWF zweckgewidmet wurde, eine Klimakochwerkstatt für SchülerInnen, Verteilung von wiederbefüllbaren Wasserflaschen und Infomaterialien sowie nachhaltige Menüpläne und Speisekarten für Kinder.

HTL Donaustadt

Drei SchülerInnen, die als zertifizierte Umweltbeauftragte an der HTL Donaustadt agieren, haben den „Smart Classroom“ entwickelt. Basierend auf dem „Smart Home“-Konzept wurde ein intelligentes, automatisiertes, interaktives und dynamisches System entwickelt, das SchülerInnen, LehrerInnen und den SchulwartInnen Arbeit abnimmt und nachhaltig agiert. So werden beispielsweise die Luftqualität, die Luftfeuchtigkeit und die elektromagnetische Strahlenbelastung über Sensoren gemessen. Auch tropfende Wasserhähne, leere beleuchtete Räume und offene Fenster sollen künftig passé sein – die Schule erwartet bis zu 10 Prozent Einsparung der Heizenergie sowie 5 Prozent der elektrischen Energie. Gleichzeitig wird das Bewusstsein bei den SchülerInnen enorm gesteigert.

MAM Babyartikel

Seit 1976 hat sich das Unternehmen zum obersten Ziel gesetzt, die individuelle Entwicklung eines jeden Kindes optimal zu unterstützen und den Babyalltag für Eltern einfacher zu machen. Eine Wesentlichkeitsanalyse hat ergeben, dass die größten Umweltauswirkungen in der Nutzungsphase der Babyflasche und zwar beim Auskochen entstehen. MAM hat daher ein patentiertes Ventilsystem entwickelt, das das Entstehen von Unterdruck in der Flasche verhindert und gleichzeitig eine selbststerilisierende Funktion beinhaltet. In nur 3 Minuten kann die Flasche in der Mikrowelle keimfrei gemacht und damit bis zu 85 Prozent Energie(kosten) gespart werden.

Siedlungsunion

Das Regenwasser der gesamten Siedlung wird sichtbar zurückgehalten und verdunstet bzw. versickert, anstatt in den Kanal abzufließen. Die gesamte Architektur und Grünflächen beziehen dieses Wasser optisch und funktional ein. Mit zahlreichen Elementen wie Grünmulden und Tiefbeeten werden der Wasserkreislauf erlebbar und Lebensräume für unterschiedlichste Tiere und Pflanzen geschaffen. Die Verdunstungskühle wirkt gegen sommerliche Überhitzung der Anlage und gegen den urbanen Hitzeinsel-Effekt in Wien.

TierQuarTier Wien

Bereits im März 2015 wurde das Tierschutz-Kompetenzzentrum als Ökovorzeigebau eröffnet. Es ist ein vorübergehendes Zuhause für entlaufene, herrenlose, beschlagnahmte und abgenommene Tiere aller Art. Die Anlage bietet weitläufige Außen- und Innenbereiche, bei denen hochwertige und langlebige Materialien zum Einsatz gekommen sind. Strom wird einerseits über die eigene PV-Anlage am Dach gewonnen, andererseits wird das Lüftungs- und Heizungssystem aus Energie von der Deponie Rautenweg gespeist, wo Deponiegas in Strom umgewandelt wird. Im Besucherzentrum konnten bisher mehr als 3.000 Tiere an ein neues Zuhause vermittelt werden.

Der Umweltpreis der Stadt Wien

Der Umweltpreis zeichnet das Engagement der besten Wiener Betriebe aus und dient als Anreiz und Inspirationsquelle für Unternehmen, die sich bisher noch wenig mit dem Thema des betrieblichen Umweltschutzes auseinandergesetzt haben. Die Siegerprojekte werden von einer unabhängigen Jury, dem Beirat von OekoBusiness Wien, ermittelt. Entscheidend sind dabei Umweltrelevanz, Innovationsgrad und Zukunftsfähigkeit, aber auch soziale und gesellschaftliche Aspekte der eingereichten Maßnahmen und Vorhaben.
Die ausgezeichneten Unternehmen erhalten eine speziell für diesen Wettbewerb entworfene Trophäe, sowie eine Urkunde. Preisträgerinnen und Preisträger, die für ihre Umweltprojekte in der Planungsphase noch keine Beratung im Rahmen von OekoBusiness Wien in Anspruch genommen haben, gewinnen mit dem Umweltpreis zusätzlich professionelle Unterstützung durch geprüfte Umweltberaterinnen und Umweltberater.
Die Veranstaltung zur Verleihung der Umweltpreise 2017 ist ein ÖkoEvent, ein Prädikat der Stadt Wien für umweltfreundliche Maßnahmen bei Veranstaltungen. Nähere Informationen: www.oekoevent.at